Faustdicke Überraschung zum Auftakt

  28.10.2024    Abteilung Faustball
Mit einem 5:2 Sieg über den TV Vaihingen/Enz sind die Bundesligamänner in die Saison gestartet.

Nach 4 Jahren Abstinenz sind die Männer unter dem Hallendach im Faustball Oberhaus zurück. In den letzten Saisons widmeten sich die Bundesliga-Verantwortlichen Berti Sailer und Alwin Oberkersch primär dem personellen Umbruch, und dem Einbau der jungen Talente, die von Jugendtrainer Matthias Aigner in den letzten 8 Jahren ausgebildet wurden, und die ihre letzten Bälle im Jugendfaustball bereits gespielt haben, oder aktuell noch spielen. Mit Fynn Erlenmayer schloss sich zudem ein weiteres großes Talent dem TVS an, in dem man in Stammheim für die vakante Position neben Angreifer Max Gayer schon nach den ersten Gesprächen die absolute Wunschlösung sah.

Mit den erfahrenen Gayer-Brüdern Max (32) und Christian (28) sowie Kapitän Timo Heyenga (28) hat man drei Routiniers im Team, das durch die Top-Talente Tom Aigner (19), Jakob Sailer (18), Tobias Beck (18) und Fynn Erlenmayer (19) komplettiert wird. Mit TVS-Urgestein Alwin Oberkersch (43) hat man noch einen Joker in der Hinterhand, der in der Feldsaison einige Male gezogen werden musste.

Bereits in der vergangenen Hallen- und Feldsaison konnten die ersten Früchte der perspektivische Arbeit und Talenförderung geernet werden, als beide Spielrunden mit dem Aufstieg in die 1. Bundesliga abgeschlossen wurden.

Die noch süßeren – allerdings auch deutlich schwerer zu erntenden – Früchte nimmt das Team nun im Faustball Oberhaus ins Visier und startete dabei am vergangenen Samstag zuhause gegen den TV Vaihingen/Enz.

Spielbericht:
Stammheim startet mit den drei Routiniers Max und Christian Gayer, sowie Timo Heyenga, sowie den beiden U21 Vize-Europameistern aus der Feldsaison Tom Aigner und Fynn Erlenmayer. Der erste Satz ist geprägt vom starken Angabenspiel beider Angreifer. Johannes Jungclaussen auf Seiten der Gäste und Max Gayer lassen kaum eine Chance aus. Gayer vermehrt über die Wandseite, Jungclaussen mit sehr flexiblem Angabenspiel halten ihre Teams auf Kurs und bringen ein munteres Erstligaspiel schnell auf Touren. Ein Minimum an konstanter genutzten Chancen gibt den Ausschlag für den TVS, der durch ein 11:8 die Satzführung übernimmt.

Weiter geht es mit hohem Tempo und zwei Teams, die sich nicht zweimal bitten lassen, ihre Angriffe zielgerichtet vorzutragen; nur wenig Chancen werden ausgelassen. Beim Heimteam lässt das benötigt hohe defensive Niveau einen Tick nach, worauf mit Umstellung und Auswechslung reagiert wird. Jakob Sailer kommt – kommende Woche wird er in Chile bei der U18 Weltmeisterschaft für Deutschland spielen – in die Partie. Doch auf diesem Niveau werden auch kleine Schwächephasen direkt bestraft: mit 7:11 gleicht der TVV aus.

Die Zuschauer in der gut gefüllten Stammheimer Sporthalle sehen auch im dritten Satz ein sehr gutes Erstligaspiel zweier ebenbürtiger Gegner. Das Vaihinger Spiel stark auf Nationalspieler und Weltmeister Johannes Jungclaussen zugeschnitten, auf Stammheimer Seite ein sehr flexibler Wechsel zwischen Gayer und Erlenmayer, nun wieder aus sicherer Defensive und mit Zuspielen, die wenig Wünsche offen lassen: 11:9, Stammheim geht mit 2:1 Führung in die erste Satzpause.

Nahtlos knüpft Stammheim im vierten Satz an sein konsequentes Spiel an. Das eigene taktische Konzept geht gut auf, und der Gast aus Vaihingen spielt zwar guten Faustball, aber noch nicht ganz auf dem Glanzniveau, das man aus den letzten Saisons gewohnt ist. 11:8 geht Satz Nummer 4 an den TVS, in Satz Nummer fünf führt Stammheim bereits 7:1, als man eine Chance liegen lässt, was der TVV sofort bestraft. Aus dem Wechsel der Angabe schlägt Vaihingen Profit, punktet in Serie und hat bis zum Satzende ausgeglichen. Hauchdünn und mit dem nötigen Spielglück rettet sich Stammheim 12:10 ins Ziel: 4:1

Schnell kippt Satz Nummer 6 in Richtung des Gastes. Stammheim kann aus der Angabe nicht genügend Druck entwickeln, und Vaihingen zieht schnell auf 1:5 davon. Stammheim reagiert, nimmt die Timeout und gönnt Angreifer Max Gayer eine Pause: Mit Tobias Beck kommt auch der vierte Jungspund zu seinem Erstligaddabüt unter dem Hallendach. Ein wenig Ergebniskorrektur kann Stammheim betreiben, der deutlichste Satz des Tages geht aber mit 4:11 an den TV Vaihingen/Enz, der mit diesem Erfolg im Rücken in die zweite Satzpause gehen darf.

Den Stammheimer Fans wird auch im siebten Durchgang ein tolles Erstligaspiel geboten, in dem zwei starke Teams alles zeigen, was das Faustball-Fanherz begehrt – für die Stammheimer Fans noch ein wenig mehr, denn eine schnelle 6:2 Führung bringt den TVS vermeintlich auf die Siegerstraße. Vaihingen jedoch befreit sich aus der Angabe, und hat schon bald ausgeglichen. So knapp wie das gesamte Spiel verlief, endet Satz Nummer 7 mit 11:9 für den TV Stammheim, der an diesem Tag ein Quäntchen mehr aufs Feld bringen konnte als der Gast aus Vaihingen/Enz.

Das Ergebnis von 5:2 lässt ein deutlicheres Spiel vermuten, als es tatsächlich war. Das Gesamtballergebnis von 67:66 drückt besser aus, wie knapp das Duell, das vor rund 10 Jahren als „Südgipfel“ galt, und das im heutigen Spiel auf ähnlichem Niveau geführt wurde, verlief.

Stammheim gelingt die erste faustdicke Überraschung dieser Saison, und neben dem Ergebnis macht vor Allem auch die spielerische Leistung und das Auftreten des Teams Lust auf die kommenden Spiele. Beim TSV Calw wird kommende Woche keine leichtere Augabe warten, zumal Stammheim dort auf Trainer Berti Sailer und Abwehrspieler Jakob Sailer verzichten muss, die in Chile bei der U18 Weltmeisterschaft sein werden.

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