TVS-Rekordspieler beendet Karriere

  05.11.2022    TV Stammheim Faustball
Wenn am heutigen Samstag die Hallensaison 2022/2023 für den TV Stammheim beginnt, dann wird der Dienstälteste das Trikot nicht mehr überziehen: Alwin Oberkersch beendet nach 25 Jahren und 21 Saisons in der 1. Bundesliga seine aktive Spielerkarriere.

Faustball Stammheim wirft gemeinsam mit Alwin einen Blick auf ein Vierteljahrhundert „Faustball 100%“ und Alwin beantwortet die wichtigsten Fragen zum Karriereende.

Faustball Stammheim: „Alwin, nach 25 Jahren ist Schluss, warum genau zu diesem Zeitpunkt?“
Alwin: „Ich habe mit 16 Jahren begonnen Faustball zu spielen, und seitdem alles dieser Sportart untergeordnet. Studienort und Arbeitgeber wurden danach ausgewählt, dass sie mit regelmäßigem Training und allen Spielterminen kompatibel sind. Alle Hobbys, Urlaube, Familienfeste und private Termine mussten hinten anstehen. Meine Frau und in den letzten Jahren auch meine Kinder mussten so manchen Kompromiss eingehen, und waren damit verständlicherweise nicht immer glücklich. Meine Frau hatte, seit wir Kinder haben, zwar zu jeder Zeit die Möglichkeit ihr Veto einzulegen, aber von der Möglichkeit dieser Abmachung hat sie nie Gebrauch gemacht. Wie große Zugeständnisse sie mir damit gemacht hat, weiß ich einzuordnen, und dafür bin ich ihr unendlich dankbar. Zumal meine weiteren Funktionen in der Trainerausbildung, als Schiedsrichter und in der IFA ja auch jede Menge weiterer Termine in den Kalender schreiben, nicht „nur“ die eines Bundesligaspielers.

Faustball war für mich in den letzten 25 Jahren Zeit immer Leistungssport, und damit klar verbunden, dass Trainings- und Spieltermine Pflichttermine sind. Halbe Sachen waren in dieser Zeit keine Option.

Dazu gehört nach meinem Anspruch aber natürlich auch, dass man in der körperlichen Verfassung ist, zuverlässig auf hohem Niveau zu spielen. In den letzten Saisons haben sich die kleinen Verletzungen immer mehr gehäuft, und mich immer wieder gezwungen, Trainings und Spieltage auszulassen.

Die Art und Häufigkeit dieser kleinen Verletzungen waren für mich ein klares Zeichen, dass mein Körper nicht mehr in der Lage ist, meine Ansprüche an meine Leistungsfähigkeit dauerhaft zu erfüllen. Vor dem Hintergrund der vielen Kompromissen, die meine Familie für mich eingehen musste, kam ich zu der Entscheidung, dass es an der Zeit ist, die Zeit als aktiver Spieler zu beenden.

Natürlich habe ich dabei ein weinendes Auge, aber ich bin dankbar und zufrieden, denn bis zu einem Alter von bald 42 Jahren auf Topniveau zu spielen, ist nun auch nicht jedem gegönnt.

Und wenn ich bedenke, dass ich in den letzten 25 Jahren gegen Generationen der größten Spieler aller Zeiten spielen durfte wie Stefan Lebert, Martin Becker, Jorge „Quatschi“ Süffert, George Schuch, Martin und Dietmar Weiß, Cyrill Schreiber, uvm. bis hin zu den heutigen Topspielern wie Patrick Thomas, Fabian Sagstetter, Karl Müllehner oder Gabriel Heck, und heute vieler meiner Mit- und Gegenspieler vom Alter her näher an meinen Kindern als an mir sind, dann ist es vielleicht auch einfach an der Zeit, Platz zu machen für jüngere.“


Alwin am Block gegen Martin Weiß bei den Manor Indoors Bad Ragaz 2008

Alwin gibt also nach 25 Jahren seinen Platz frei für junge und motivierte Nachwuchsspieler in den Reihen des TVS. Doch was ist in all diesen Jahren – speziell nach dem erstmaligen Aufstieg in die 1. Bundesliga im Jahr 2003 - passiert? Als einer der wenigen Protagonisten der Stammheimer Faustballszene hat Alwin fast jede Epoche und Mannschaftszusammensetzung in dieser langen Zeit geprägt und stand mit quasi allen aktiven und früheren Bundesligaspielern zusammen auf dem Feld.


Stammheims U18-Team gewinnt den DM-Titel 1999 – Alwin ist noch also Neuling dabei

Die ersten Jahre in der 1. Mannschaft standen neben Alwin seine ehemaligen Kollegen aus der Jugendmannschaft Patrick Beiter, Christian Nacke, Georg Pieper, Michael Wettenmann und Marc Flesch auf dem Feld. Dieses Team, welches schon in der U18 Gold an der Deutschen Meisterschaft geholt hatte, wurde ergänzt durch erfahrene Spieler wie Wolfgang Nacke, Holger Vogel, Pierre Kütterer oder Matthias Aigner und so konnte nach harter Arbeit in den Ligen darunter erstmalig der Traum „Faustball Bundesliga in Stammheim“ realisiert werden.

Feldsaison 2003 mit Trainer Berti Sailer und Mitspieler Matthias Aigner


Aufstieg in die 1. Bundesliga im Feld 2003

 


„An seiner Seite habe ich wohl die meisten Spiele gemacht“ Alwin mit Chris Nacke

 


2005: Alwin bei den Nationallehrgängen in Waibstadt und Erlangen

 

Über die nächsten sechs Jahre arbeiteten Alwin und Co. konsequent daran, das Leistungsniveau weiter zu steigern. Doch nicht nur das Arbeiten an der eigenen Leistung zahlte sich aus – auch die von Alwin bereits früh begonnene Ausbildung junger Spieler trug frühe Früchte, denn bereits die von ihm trainierten Jahrgänge 1985 und 1986 standen so mit guten Leistungen früh für die 1. Mannschaft zur Verfügung. Daniel Nacke oder Philipp Kowalik ergänzten das ursprüngliche Kollektiv und mit der Verpflichtung von Jan Hoffrichter schaffte Stammheim 2009 die ersten DM-Teilnahmen in der Halle in Calw und im Feld in Düdenbüttel.


Feld-DM-Premiere in Düdenbüttel 2009

 

Weiter verstärkte sich das Team – diesmal mit Marc Krüger aus Vaihingen/Enz – und so führte Alwin (mittlerweile als Kapitän) das Team 2010 in der Halle von Bad Staffelstein zum ersten und bis dato einzigen Deutschen Meistertitel der Männer. Es folgten eine Teilnahme am IFA Pokal (2010) und die Silbermedaille beim Europapokal in Kremsmünster (2011, Österreich). Nach diesen absoluten Highlights konnte Stammheim das nationale Topniveau über die nächsten fünf Jahre nicht mehr halten und so veränderte sich auch das Team.


Jubel bei der Deutschen Meisterschaft 2010

 


Deutscher Meister der Männer 2010

 


Alwin als Kapitän des ersten und bisher einigen Teams des TVS, das einen DM-Titel bei den Aktiven gewinnen konnte

 

Alwin blieb dem Faustball treu und nach einem kurzen Gastspiel beim TSV Gärtringen kehrte er als Teammanager nach Stammheim zurück und coachte ab sofort zusammen mit Trainer Jogi Bork das stark verjüngte Stammheimer Team zwischen 2013 und 2018. Von der Seitenlinie wechselte er dabei immer häufiger auch wieder aufs Feld, denn Alwin hatte sich auch mit damals schon gut über 30 Jahren körperlich immer so fit gehalten, dass dies jederzeit möglich war. Mit ihm auf dem Feld standen auch Spieler, welche Alwin bereits seit der U14 trainiert hatte.


Die letzten vier Jahre seiner Karriere als Spielertrainer, hier mit Max Gayer im Angriff für Stammheim


Obenauf auch gegen deutlich jüngere Gegner: Heimspieltag im Faustballstadion


2018: Der erste Trip nach Brasilien, hier mit den Freunden von Sogipa und Novo Hamburgo

 

Faustball Stammheim: „Was war dein persönliches Highlight deiner Karriere?“
Alwin: „Da gibt es sehr sehr viele, aber natürlich sticht der Deutsche Meistertitel 2010 absolut hervor. Auch die World Games 2013 waren etwas ganz besonderes, weil ich dort als deutscher Schiedsrichter komplett mit der Mannschaft unterwegs war und wir an vielen Orten wo wir in der deutschen Teamkleidung aufgekreuzt sind, wie Superstars behandelt wurden, mit kreischenden Fans, Autogrammen, Selfies. Das war schon ein besonderes Erlebnis und hat einen Eindruck vermittelt, wie es bekannten Profisportlern, wie z.B. Fußballern gehen muss.“


Alwin auf internationalen Top-Events, hier als Teil der deutschen Faustball-Delegation bei den World Games 2013 in Kolumbien


Als Schiedsrichter bei den World Games 2013 vor dem Spiel zwischen Brasilien und Österreich

 

Alwin hatte also in seiner aktiven Zeit nicht nur als Spieler, Trainer und Schiedsrichter gewirkt, sondern sich auch immer darüber hinaus für den Faustball engagiert. Ob im STB, der DFBL oder der IFA – selten hatte Alwin für eine längere Zeit kein Amt inne und verfolgt bis heute die Vision, die Sportart Faustball professioneller, öffentlichkeitswirksamer, attraktiver, sportlich wertiger und größer zu machen. Unzählige Deutsche Meisterschaften, Europameisterschaften, Europapokale und fast alle Weltmeisterschaften seit 1999 besuchte Alwin in verschiedensten Funktionen. Immer mit dem Ziel, seinen Beitrag zu einer gelungenen Veranstaltung zu leisten. Darüber hinaus kümmert er sich schon seit vielen Jahren um die Trainerfortbildung im STB, wissend, dass auch die Ausbildung guter Trainer für die weitere Entwicklung der Sportart in Spitze und Breite essenziell ist.


Alwin mit Christoph Oberlehner (links) und Jörn Verleger (rechts) als IFA-Vertretung beim internationalen Sport-Symposium in Lausanne


Mittendrin im internationalen Faustball: das IFA-Team bei der Frauen WM 2021

 

Faustball Stammheim: „Wie hat sich die Sportart Faustball in deiner aktiven Zeit verändert?“
Alwin: „Ich habe in den letzten 20 Jahren in der Spitze keine Veränderung festgestellt. Die Topspieler der 2000er Jahre wären den heutigen absolut ebenbürtig. Martin Weiß, George Schuch oder Dirk Schachtsiek wären auch heute internationale Topspieler.

In der Breite ist die Änderung deutlich stärker zu spüren. Damals in der Schwabenliga hatten wir jede Menge Gegner aus Stuttgarter Vereinen, die es heute gar nicht mehr gibt. In der Jugend war es keine Selbstverständlichkeit zur Württembergischen Meisterschaft oder darüber hinaus zu kommen. Allein im STB hatte man da schon 5-6 Topgegner, während heute teilweise ja schon direkt zu Deutschen Jugendmeisterschaften gemeldet werden kann.

Die Konkurrenz war viel größer, und die mittleren Ligen (wie Verbandsliga, Schwabenliga, 2.Bundesliga) dadurch stärker und ausgeglichener.

Einen riesigen Schritt gab es bei der Medienarbeit: Ich habe nur eine handvoll gute Faustballbilder von mir, und erst bei den World Tour Finals die ersten guten Videobilder. Heute gibt es von jeder Jugendmeisterschaft zig Topfotos und immer besser werdende Livestreams und Produktionen.“

2018 wurde Alwin dann auch endgültig Cheftrainer der 1. Mannschaft der Männer – Jogi Bork hörte nach acht Jahren in dieser Funktion auf und Alwin stand bereit – schon in den Jahren vorher hatte er viele Trainings geleitet und das Team regelmäßig gecoacht. Es folgten weitere personelle Abgänge und so stand bald ein runderneuertes Team auf dem Feld, welches außer Alwin ausschließlich aus den Jahrgängen 1992-1999 besetzt war. Alwin hatte nie die Lust am Faustballspielen verloren und so blieb er hochmotiviert als Spieler und Trainer auf dem Faustballfeld. Auch wenn die sportlichen Erfolge nicht mehr auf dem Niveau der Jahre 2009-2011 waren. Denn Stammheim spielte nach 2014 ausschließlich um Aufstiege in die 1. Bundesliga und gegen den Abstieg aus selbiger. Nach einer erfolgreichen und vor allem sehr spaßigen Turniersaison 2019, in der sich Stammheim nach starken Turnierleistungen für das IFA World Tour Finale qualifiziert hatte, dauerte es bis Anfang Oktober 2022 bis dieses auch stattfinden konnte. In Curitiba / Brasilien folgte also ein letztes Highlight in Alwins Karriere: die Teilnahme am höchsten Wettbewerb für Vereinsmannschaften als Spielertrainer des TV Stammheim. Nach dem letzten Spiel hängte Alwin dort seine Schuhe sprichwörtlich und real an den Nagel. In vielen Statistiken steht Alwin jetzt vorerst einsam an der Spitze: kein Wunder, so ist es doch bemerkenswert, dass Alwin bis ins Alter von 41 Jahren und neun Monaten körperlich mit viel jüngeren Spielern mithalten konnte. Auch Verletzungen machten vor Alwin nicht Halt, doch schaffte er es immer wieder zurückzukommen und sein sportliches Grundniveau sehr hoch zu halten.


2022: Alwins letztes Team als Siebtplatzierter beim Weltpokal


Die Schuhe hängen am Nagel – Karriereende in Curitiba / Brasilien

 

Faustball Stammheim: Was bleibt Dir aus Deiner aktiven Zeit als Spieler in Erinnerung?
Alwin: „Was mir der Faustball alles gegeben hat, ist kaum aufzählbar: Teamsport, regelmäßiges Sporttreiben, Erfolge und auch Niederlagen, soziale Kontakte und Freundschaften auf der ganzen Welt, und vor Allem: Das Spiel an sich, das Gefühl den Ball auf der perfekten Stelle des Armes zu spüren, direkt schon im Moment des Ballkontaktes genau zu wissen, ob das Zuspiel perfekt kommt oder nicht, eine Situation schon vorher zu erahnen und goldrichtig zu stehen, den Ball unerreichbar in einen Lücke zu platzieren, einen krachenden Block zu gewinnen, einen Ballwechsel nach größtem Kampf und Einsatz für sich zu entscheiden, im Flow zu sein und nichts außer dem Spiel an sich wahrzunehmen – es ist allem Voraus ganz einfach die Liebe zum Spiel mit all seinen Facetten. Und natürlich ein Teil zu sein der großen internationalen Faustballfamilie!

Sportliche Highlights waren natürlich der Gewinn der Deutschen Meisterschaft 2010, sowie der zweite Platz beim Europapokal 2011. Dazu kommen aber auch alle Aufstiege in die 1.Liga sowie jeder Klassenerhalt im Oberhaus. Dazu die vielen Erlebnisse mit Teilnahmen bei Meisterschaften und Turnieren. Für mich persönlich sicher auch noch, 2005 als Neu-Erstligist, vom Bundestrainer zum Nationallehrgang eingeladen worden zu sein, wenn es auch leider nicht für ein offizielles Länderspiel gereicht hat.

Und in den letzten Jahren das Trainingslager 2015 in der Türkei, dazu die beiden Reisen 2018 und 2022 nach Brasilien: die Teilnahme an den World Tour Finals war in jeder Hinsicht ein Highlight, und damit auch ein perfekter Abschluss.

Und eine weitere Sache, die mich sehr stolz und zufrieden macht. Im Feld 2004 haben wir unsere erste Saison in der 1. Bundesliga gespielt. Ein großer Teil der Vereine von damals taucht inzwischen entweder gar nicht mehr im Spielbetrieb auf, oder ist zumindest ein großes Stück davon entfernt, Erstligafaustball zu spielen. In den ersten Jahren haben uns die Altstars aus Koblenz, Roth oder Weil der Stadt schon den einen oder anderen Spruch von oben herab zu spüren gegeben. Dass wir aber heute mit dem TV Stammheim immer noch da sind, und seit 20 Jahren dem Konzert der Großen angehören, ist schon eine schöne Bestätigung dafür, dass wir mit unserem Weg goldrichtig lagen und liegen.“

 


Stehen sinnbildlich für den Erfolg des Faustballs in Stammheim: Alwin und Chris – nach 25 Jahren immer noch zusammen auf dem Faustballplatz, hier bei der Senioren-WM 2018 in Vöcklabruck

 

Neben Funktionärstätigkeiten im Faustballsport, der aktiven Spielerkarriere, der Trainertätigkeit und den sonstigen Tätigkeiten in der Abteilung war Alwin auch immer an vorderster Front engagiert bei der Ausrichtung von Großveranstaltungen. Absolute Highlights waren natürlich die Männer-EM 2008 und die Männer-DM 2012 in der SCHARRena – jeweils investierte Alwin enorm viel Zeit in der Vorbereitung und während der Durchführung, sodass diese Veranstaltungen zu damaligen Zeiten Benchmarks im Faustball waren. Für die Faustballabteilung agierte Alwin viele Jahre in der Rolle des sportlichen Leiters und (wie auch heute noch) als Jugendtrainer, baute die erste Homepage auf und konnte durch konsequente Pressearbeit die Reichweite der Marke „Faustball Stammheim“ stark steigern. Langweilig wird es Alwin also wie erwartet auch in Zukunft nicht werden. Auch als Geschäftsführer des TV Stammheim, der er im Hauptberuf ist, konnte Alwin in den letzten Jahren für den Faustball in Stammheim enorm viel bewegen. So hat Stammheim mittlerweile eines der professionellsten Faustballzentren in ganz Deutschland mit Clubhaus, Stadion und separatem Trainingsplatz.

Faustball Stammheim: „Wie geht es mit Dir und dem Faustball nun weiter?“
Alwin: „Dass ich nicht mehr in erster Reihe der Spieler stehe, heißt sicher nicht, dass ich mit dem Faustball abgeschlossen habe. Ich bleibe weiterhin Trainer des Bundesligateams und werde auch sicherlich das Ein oder Andere Mal auf dem Spielfeld aushelfen, wenn es nötig ist. Die Flut an Terminen werde ich aber reduzieren, für die Trainingsleitung haben wir schon eine gute Absprache im Team, Termine über die Bundesligaspieltage hinaus wie z.B. Turniere werde ich nur wahrnehmen, wenn es gut reinpasst. Familiäre Termine überholen die faustballerischen nun definitiv in der Priorisierung.

Auch all meine Funktionärstätigkeiten bleiben vorerst bestehen, und bei den Senioren (sei es in Tiefenthal oder Stammheim) oder aushilfsweise auch bei den Aktiven spiele ich weiterhin, solange es mir Spaß macht.

Und dann sind da ja noch die kommenden 25 Jahren im Konzert der Großen:

Meine Liebe und Leidenschaft zum Faustball haben meine Söhne jetzt schon übernommen, und auch in dieser Hinsicht gibt es noch einiges an Aufgaben und Ziele für mich.“

 


Mattis, Mika und Leon (v.links): mittlerweile spielen alle drei Söhne Faustball

 

Faustball Stammheim: „Gibt es eine Sache, die du rückblickend anders gemacht hättest und wenn ja welche?“
Alwin: „Ich wundere mich manchmal, wie mir im Jugendalter – als absolutes Kind des TV Stammheim – verborgen bleiben konnte, dass es im Verein die Sportart Faustball mit gleichhaltigen Sportlern gab. Die Jugendarbeit der Faustballabteilung steckte in den 90er Jahren noch komplett in den Kinderschuhen, und die Vernetzung im Verein war nicht so gegeben wie heute. Zumal es ja keine Homepage, Internet oder soziale Medien gab.

Und so hat es mich als 7-jährigen Ballverrückten zum Fußball gezogen, obwohl mir der TV Stammheim immer näher lag.

Hätte ich schon so früh mit Faustball begonnen wie unsere Kinder heute, wäre ich in der Spitze vielleicht noch etwas weiter gekommen, als als Späteinsteiger, der mit 16 Jahren von Chris Nacke beim Skifahren für ein Jedermannturnier verpflichtet wurde, weil man dort „Nicht-Faustballer“ im Team brauchte.

Davon abgesehen gibt es eigentlich nichts, das komplett falsch gelaufen ist, ich bin sehr zufrieden und dankbar für Alles, was mir der Faustball in den letzten 25 Jahren gegeben hat.“


Da Alwin weiter in verschiedensten Funktionen sehr engagiert ist, wäre eine Verabschiedung an dieser Stelle nicht passend. Viel mehr bedanke ich mich stellvertretend für alle Stammheimer Faustballer bei dir, lieber Alwin, für die letzten 25 Jahre und gratuliere dir zu einer außergewöhnlichen Spielerkarriere. Genieß die gewonnene Zeit mit deiner Familie und wir sind uns sicher, dass du auch weiterhin „Faustball Stammheim“ entscheidend voran bringen wirst.

 

Das Interview führte Ueli Reißner

 

Vereinsgaststätte

Veranstaltungen

Loading...
TV Clubhaus mieten
Kindersportschule
Stammi