Das letzte Aufgebot reicht nicht aus

  24.01.2022    Faustball
Zu groß waren die personellen Probleme der Bundesligafaustballer, um den Spieltag in Vaihingen erfolgreich zu gestalten.

Es ist nicht die Saison des TV Stammheim – so nüchtern muss man die aktuelle Spielzeit in der 2.Bundesliga Süd der Männer zusammenfassen.

Mit ohnehin schon kleinem Kader (Oberkersch, Reißner, Rhein verletzt, Riedel-Nobre berufsbedingt) hatte der TVS für den Spieltag in Stuttgart-Vaihingen planen müssen, am Samstag kam dann mit Max Gayer (positiver PCR-Test) ein weiterer, ganz bitterer Ausfall dazu. Kurzfrstig wurde mit Christian Nacke (40) ein ehemaliger Spieler aktiviert, der in dieser Saison bereits einmal hatte aushelfen müssen. Christian Gayer übernahm (assistiert von Nacke vorne rechts) den Posten des Hauptangreifers, der 16jährige Tom Aigner rückte in der Startaufstellung neben Timo Heyenga und Michael Schäfer. Auf der Auswechselbank nahm mit Jakob Sailer ein 15-jähriger Platz, dazu Ueli Reißner und Eric Rhein, die erst seit kurzem wieder langsam an Wettkampfbelastung herangeführt werden, für die ein Einsatz aber nur im ärgsten Notfall vorgesehen war.

In der ersten Partie zwischen dem Heimteam und dem TSV Unterpfaffenhofen entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, bei dem der Gast aus Bayern einen 0:2 Rückstand aufholte, und sogar am Sieg schnupperte. Am Ende zog ein sichtlich überraschter NLV Vahingen aber den Kopf noch aus der Schlinge und gewann mit 3:2.

Stammheim war also gewarnt, als es selbst in den Spieltag startete und Unterpfaffenhofen entgegenstand. Angeführt vom souverän auftretenden Christian Gayer hatte der TVS zwar im ersten Satz hart zu kämpfen, brachte aber den Satz mit 11:9 nach Hause. Immer mehr kippte in der Folge die Partie zu Gunsten Stammheims, das die folgenden Sätze mit 11:5 und 11:6 deutlich gewann und dadurch einen sicheren 3:0 Sieg verbuchte.

Beide Teams der letzten Begegnung hatten also ihre Hausaufgaben gemacht, und standen sich im dritten Spiel mit klaren Vorzeichen gegenüber: Der Sieger setzt sich im Kampf um den 2. Tabellenplatz vorentscheidend ab, dem Verlierer bleiben nur noch rechnerische Chancen auf die Teilnahme an den Aufstiegsspielen. Das Heimteam, das in Bestbesetzung antreten konnte, hatte in dieser Konstellation die Favoritenrolle deutlich inne, und manifestierte das im ersten Satz bei einem klaren 4:11 Erfolg auch im Ergebnis. Bitter zudem für Stammheim, dass sich Abwehrspieler Michael Schäfer bei einer Abwehraktion an der Schulter verletzte, und schon früh im Spiel durch Jakob Sailer ersetzt werden musste.
Auch im zweiten Satz hielten die Südstuttgarter das Heft des Handelns zunächst klar in der Hand und setzten sich bis zu einer 3:7 Führung ab. Stammheim zog den letzten Trumpf aus dem Ärmel, nahm seine Auszeit und wechselte Spielertrainer Alwin Oberkersch ein, der seit dem 13.11. verletzt pausiert, und in dieser Zeit kein einziges Training hatte absolvieren können.
Der Wechsel verfehlte die erhofft psychologische Wirkung nicht, Verunsicherung beim Gegner und ein kleiner Push beim eigenen Team – Stammheim drehte auf und den Satz noch zum 11:9 Erfolg.

Von der ersten Überraschung erholte sich der NLV Vaihingen aber schnell, während bei Christian Gayer die Kräfte schwanden. So blieb es bei einem Satzgewinn für den TVS, der sich am Ende dem verdienten Sieger aus Vaihingen mit 1:3 geschlagen geben musste.

Trainer Alwin Oberkersch zum Spieltag: „Wir haben heute einen nominellen Defensivspieler als Hauptangreifer eingesetzt, dazu zwei U16-Spieler und zwei Spieler mit 40 bzw. 41 Jahren, von denen einer verletzt und eigentlich gar nicht einsatzfähig ist. Wenn das das beste Aufgebot ist, dass man in ein Spitzenspiel schicken kann, muss man über eine Niederlage auch nicht enttäuscht sein. Dass wir zum ersten Mal seit der Hallensaison 2002/03 – damals als Schwabenligameister und Zweitligaaufsteiger – eine Hallensaison nicht in der 1. Bundesliga oder als Erstligaaufsteiger beenden, ist schon fast geschichtsträchtig und natürlich enttäuschend. Eine theoretische Chance bleibt zwar noch, aber es ist nicht zu erwarten, dass sich Vaihingen noch einen Ausrutscher leistet und wir alle restlichen Spiele deutlich gewinnen.“

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