U16 Jungs werden Überraschungs-Vierter

Zwei Wochen nach dem Gewinn der Vize-Meisterschaft in der U14 reiste die Mannschaft um Kapitän Kai Rupp zum TV Dörnberg (Mittelrhein). Ergänzt durch den einzigen reinen U16-Spieler Carl Schreiber wollte man in der nächsthöheren Altersklasse die älteren Teams ein wenig ärgern.

Gleich zu Beginn traf das Team auf den Topfavoriten und späteren Deutschen Meister, den MTV Oldendorf. Die Jungs zeigten eine ordentliche Leistung und konnten einige Highlights setzen, doch die körperliche Unterlegenheit war klar spürbar. Mit 11:7 und 11:6 entschieden die Niedersachsen das Duell souverän für sich.

Im zweiten Spiel ging es gegen den vermeintlich schwächsten Gegner der Meisterschaft, den SSV BW Gersdorf. Das Stammheimer Team zeigte eine reife Leistung: Druckvolle Angriffe, wenige Eigenfehler und eine ruhige, abgeklärte Abwehr prägten das Spiel. Beide Sätze gingen deutlich an Stammheim. Aufgrund der Überlegenheit konnte jeder Spieler im Kader Einsatzzeit sammeln.

Im Viertelfinale kam es zur Neuauflage des U14-DM-Finales: Wieder traf man in einem K.-o.-Spiel auf den SC DHfK Leipzig. Während Stammheim nahezu mit dem gleichen Team antrat, hatte Leipzig eine starke U16-Mannschaft aufgeboten.

Im Vorfeld der Meisterschaft gab das Trainerteam den Jungs folgende Devise mit auf den Weg:
„Alle anderen Teams werden euch körperlich klar überlegen sein, und auch zur Leistungsspitze in dieser Altersklasse fehlt uns vermutlich etwas – aber wenn ein Team nicht 100 % seiner Leistung abruft, dann müssen wir da sein!“
Genau diese Ansage bewahrheitete sich im Viertelfinale: Unsere Jungs spielten tollen, aggressiven Faustball und punkteten regelmäßig durch Paul Schreiber und Kai Rupp. Auf der Gegenseite wirkte Leipzig von Beginn an etwas gehemmt (zudem waren beide Angreifer leicht erkältet). Die Jungs witterten ihre Chance und gewannen den ersten Satz knapp, aber verdient mit 11:9.

Mit dem Satzerfolg im Rücken kamen unsere Jungs richtig in einen Flow. Schnell ging man in Führung und hatte bei 10:4 die ersten Matchbälle. Was dann folgte, erinnerte fast an ein Déjà-vu des DM-Finales: Ein vermeidbarer halblanger Ball, ein unangenehmer Ball auf die Grundlinie, ein inkonstantes Zuspiel und eine Fehlangabe ließen Leipzig auf 10:8 herankommen. Stammheim nahm eine Auszeit – die kurze Pause zeigte Wirkung: Mit der nächsten Angabe erzielte Paul Schreiber ein Ass und die Jungs standen völlig überraschend im Halbfinale!

Am Finaltag wurden den Stammheimern dann klar die Grenzen aufgezeigt. Im Halbfinale wartete der TV Brettorf. Im Gegensatz zu Leipzig zeigte das Team von Tobi Kläner und Tom Hartung von Anfang an keine Schwächen. Stammheim erhöhte das Risiko, was jedoch zu vielen Eigenfehlern führte. Mit 11:5 und 11:3 gewannen die Niedersachsen souverän.

Einen ähnlichen Verlauf nahm das Spiel um Platz drei gegen den SV Kubschütz. In beiden Sätzen geriet Stammheim früh in Rückstand. Während man den ersten Satz noch knapp mit 9:11 gestalten konnte, war der zweite Satz sehr einseitig. Erst beim 0:6 gelang der erste Punkt, der weitere Verlauf blieb deutlich. Mit 11:5 ging auch dieser Satz an die Sachsen.

Am Ende blieb für die Jungs ein hervorragender vierter Platz. Der Frust bei Spielern und Trainern hielt sich jedoch in Grenzen. Trainer Christian Nacke meinte nach dem Turnier:
„Unseren Spielern fehlten im Schnitt etwa 15 cm Körpergröße und mindestens 20 kg gegenüber fast allen anderen Mannschaften. Die knapp zwei Jahre Altersunterschied waren enorm. Trotzdem sind wir am Ende vor deutlich stärker eingeschätzten Teams gelandet. Uns wurde gegen Leipzig eine Chance zur Überraschung gegeben, und wir haben sie genutzt. Ich bin wirklich sehr stolz auf meine Jungs! Mehr als Platz vier war dieses Mal einfach nicht drin.“

Für Stammheim spielten:
Paul Schreiber, Kai Rupp, Till Aigner, Carl Schreiber, Leander Dörr, Fabian Schlegel, Matti Nacke, Julius Kriegbaum, Simon Luz, Fabian Luz