Stammheim wieder 1.Liga!

  29.07.2019    Faustball
Siege über Waldrennach (3:1) und Wünschmichelbach (3:0) bedeuteten bei den Aufstiegsspielen in Calw den Aufstieg.

"Wir sind dieses Mal sicher nicht der Favorit, aber alle Gegner werden ihren besten Faustball spielen müssen, um uns zu besiegen, denn wir legen alles rein, und werden am Samstag auf den Punkt genau in Topform sein", prophezeite Spielertrainer Alwin Oberkersch im Vorbericht auf die Aufstiegsspiele.

Entweder hatte der Südmeister aus Waldrennach diese Warnung nicht ernst genommen, oder sie zu ernst genommen, denn der souveräne Meister der Südliga (nur eine Niederlage aus 16 Spielen), bekam die Stammheimer Turnierstärke direkt zu spüren. Um 11.15 Uhr wurde das erste Spiel angepfiffen, um 11.22 Uhr tickerte Ex-Kapitän Philipp Kowalik einen ersten Zwischenstand in der TVS-Whatsapp Gruppe: "Wir legen los wie die Feuerwehr: 6:1"
Tatsächlich hatte Stammheim einen Start nach Maß erwischt, ließ Jeremy Wuhrer nicht von der Angabenlinie und nutzte nahezu jede Chance einen maßgeschneiderten Angriff vorzubereiten und abzuschließen: mit 11:7 ging der erste Satz an den TVS.
Waldrennach berappelte sich und erzielte die ersten Punkte im zweiten Durchgang, doch auf die 2:5 Führung des Gegners konterte Stammheim stark, hatte bei 6:5 bereits die Führung zurück und gewann auch den zweiten Durchgang mit 11:7.
Den folgenden Satzverlust musste das Team unter der Kategorie "ärgerlich und unnötig" verbuchen, denn nach 4:1 und 8:5 Führung hatte Stammheim alle Trümpfe in der Hand, das Spiel zu beenden. Waldrennach bäumte sich allerdings auf, und nutzte, dass Stammheim nun einige gute Möglichkeiten im Angriff ungenutzt ließ. Den ersten Satzball des Gegners wehrte Stammheim zwar zum 9:10 ab, bevor Markus Kraut der elfte Punkt gelang.
Im nun wieder offen erscheinenden Spiel behielt Stammheim aber die Ruhe und schaffte durch eine schnelle 6:1 Führung schnell die Vorentscheidung. Mehr als Ergebniskosmetik blieb Waldrennach nicht, bevor der TVS den Matchball zum 11:7 verwandelte.

Nach diesem für Stammheim perfekten Start, gelang auch dem Westvierten aus Wünschmichelbach der Favoritensturz. In der zweiten Partie des Tages drehten die Odenwälder einen 0:2 Satzrückstand gegen Westmeister Waibstadt noch in einen 3:2 Erfolg, und sorgten somit für den zweiten Außenseitersieg.

Bereits mit dem Rücken zur Wand, war Waldrennach nun gewarnt, und wendete im dritten Spiel das vorzeitige Aus ab. Beim klaren 3:0 gegen Wünschmichelbach fand der Südmeister zur alten Stärke zurück und blieb souverän.

Recht schwer tat sich Stammheim nach der langen Pause, im vierten Spiel des Tages gegen den TV Waibstadt ins Spiel zu finden. Recht stabil zwar in der Abwehr, aber im Angriff wirkungslos, sah sich der TVS schnell mit 1:5 und 2:7 im Rückstand. Angreifer Max Gayer verließ die Partie und mit Ueli Reißner kam ein neuer, frischer Angreifer in die Partie. Freilich konnte Reißner den hohen Rückstand nicht mehr drehen, doch der Restsatz war ihm willkommene Einspielzeit, um im zweiten Satz dann aufzudrehen. Offensiv nun deutlich effektiver, fütterte die an diesem Tag bärenstarke Defensivreihe mit Vorbereitungen in Serie, wodurch das Spiel nun wieder ausgeglichen war. Ausgerechnet bei den zwei erspielten Satzbällen (bei 10:9 und 12:11) jedoch blieben gute Vorlagen ungenutzt. Waibstadt ließ es sich nun nicht nehmen und erhöhte durch den 12:14 Satzgewinn auf 0:2 Sätze.
Auch im dritten Satz spielte Stammheim gut, blieb in punkto Effektivität im Angriff aber wieder leicht hinter dem Gegner zurück. Von Anfang an lief man einem Rückstand hinterher, konnte zwar bei 7:7 ausgleichen, aber dabei nie die Führung übernehmen. Die ersten zwei Satzbälle bei 7:10 wehrte Stammheim noch ab, den dritten aber nutzten die Badener.

Durch die bisherigen Ergebnisse waren die Vorzeichen vor den letzten beiden Partien klar: Alle vier Teams hatten jeweils einen Sieg und eine Niederlage und die beiden verbleibenden Spiele wurden somit zu echten Endspielen.

Stammheim hielt dem Druck stand und hatte Gegner Wünschmichelbach zu jedem Zeitpunkt fest im Griff. Nach klaren 11:5 Satzgewinnen im ersten und zweiten Durchgang, bekam auch Nico Riedel-Nobre seine verdiente Spielzeit und fügte sich nahtlos ein. Mit 11:6 war auch der dritte Satz eine klare Angelegenheit und Stammheim hatte wie schon in der Halle das erste Aufstiegsticket gelöst und durfte vorzeitig jubeln.

Im letzten Spiel zwischen den beiden Meistern hatte Waldrennach noch mehr Pfeile im Köcher als Waibstadt. Den heißen Temperaturen Tribut zollend, konnte Waibstadt nicht mehr an die ganz starken Leistungen anknüpfen und musste mit zunehmendem Spielverlauf mehr und mehr dem schwäbischen Gegner den Vortritt lassen, der sich letztlich verdient und souverän den 3:1 Sieg und somit den Aufstieg sicherte.

"Wir dürfen auf diesen Aufstieg wirklich stolz sein, denn dieses Saisonziel war sehr ambitioniert und die Wahrscheinlichkeit es nicht zu erreichen hoch", gab ein hochzufriedener Spielertrainer Alwin Oberkersch zu Protokoll. "In dieser Feldsaison haben wir sehr wechselnd gespielt. Aber zum richtigen Zeitpunkt waren wir da, und es ist bekanntlich nicht nur Glück, dann gut zu sein, wenn es darauf ankommt."

Durch den Erfolg aus Calw behält Stammheim die weiße Relegations-Weste: Bei 9 Aufstiegsspielen (4x Halle, 5x Feld) zur 1. Bundesliga gehörte man jedes Mal zu den Aufsteigern. Sowohl in der Halle als auch im Feld ist Stammheim damit wieder erstklassig, in der kommenden Hallensaison 2019/20 geht es für den TVS in die 13. Erstligasaison, im Feld 2020 in die elfte.

Der herzlichste Dank des Teams geht an die Zuschauer, die den Weg nach Calw auf sich genommen haben, um mit uns zu zittern, zu leiden und am Ende zu feiern.

erstellt von Alwin Oberkersch

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