Klassenerhalt über Umwege

  27.02.2023
Faustballerinen bleiben weiterhin erstklassig.

Am 5. Februar endete die Saison für die TVS-Damen in der 1. Bundesliga Süd mit zwei Niederlagen. Hinzu verletzte sich Angreiferin Larissa Keser im zweiten Satz des ersten Spiels schwer am Knie, was eine rund 30-minütige Spielunterbrechung zur Folge hatte. Nach anfänglichem Verdacht auf eine schwere Bänderverletzung gab es drei Tage die frohe Nachricht, dass es sich „nur“ um eine schwere Prellung des rechten Knie handelte. Die Folge ist trotzdem eine mehrwöchige Sportpause.

Mit lediglich zwei Punkten auf dem Konto und dem letzten Platz in der Abschlusstabelle bedeutete dies der Abstieg in die 2. Bundesliga – eigentlich. Denn kurz darauf überschlugen sich die Ereignisse. Aus der 2. Bundesliga Süd verzichtete der Meister aus Tannheim auf die Teilnahme an den Aufstiegsspielen wodurch der Dritte aus Staffelstein nachrücken durfte. Aus der 2. Bundesliga West verzichteten sogar alle sportlich qualifizierten Teams auf die Teilnahme an den Aufstiegsspielen. Die Folge war, dass durch die Spielverordnung sowohl der Vorletzte als auch der Letzte aus der 1. Bundesliga als Nachrücker zur Teilnahme berechtigt waren. Stammheim entschied sich dafür, diese Chance wahrzunehmen, Vaihingen/Enz als Vorletzter der 1. Bundesliga verzichtete.

Damit nahmen lediglich drei Teams an den Aufstiegsspielen zur 1. Bundesliga Süd teil. Neben den genannten aus Staffelstein und Stammheim noch der Vizemeister aus der 2. Bundesliga Süd aus Görlitz. Die Aufstiegsspiele fanden am vergangenen Sonntag im sächsischen Görlitz statt.

Die Verletzung von Larissa Keser brachte Stammheim, das ohnehin über einen kleinen Kader von lediglich sechs Spielerinnen verfügt, in erhebliche Personalprobleme. Gerade einmal zwei Wochen hatte das Team Zeit, die Lücke von Larissa Keser zu schließen und die damit einhergehende Systemumstellung umzusetzen. Anja Brezing übernahm daraufhin den Service und Kapitänin Denise Fichtl rückte in die Mitte der Abwehrreihe. Zusätzlich kämpften Anika Gruner und Lea Weller mit Krankheitsproblemen wodurch das Team nie komplett gemeinsam trainieren konnte. Sandra Brezing rückte aus der zweiten Mannschaft zusätzlich ins Team. In Summe alles andere als eine ideale Vorbereitung auf die zweite Chance für den Klassenerhalt.

Breits am Samstagmittag nahm dann das Team die rund sechsstündige Anfahrt nach Görlitz in Angriff. In der ersten Begegnung standen sich Görlitz und Staffelstein gegenüber. Von Anfang an war auf beiden Seiten die Nervosität zu spüren. Die Folge waren zahlreiche Eigenfehler auf beiden Seiten. Bis in den fünften Satz ging die Partie, in der sich am Ende Görlitz knapp durchsetzen konnte. Für Stammheim eigentlich das perfekte Ergebnis. So konnte mit dem anschließenden Spiel gegen Staffelstein der Klassenerhalt direkt gesichert werden.

Es zeichnete sich schnell eine schwierige Partie für Stammheim ab. Die Unsicherheit durch die Systemumstellung sowie ein ungewohnter Hallenboden und vermeidbare Eigenfehler setzte den Stammheimerinnen schwer zu. Zu selten konnte ein ruhiger Aufbau kreiert werden der abgeschlossen werden konnte. So ging nach zweimaligem Satzrückstand für Stammheim auch diese Partie in den entscheidenden fünften Satz, bei dem Stammheim mit drei Punkten Rückstand die Seite wechselte. Für Stammheim war klar: Jetzt oder nie! Und das Team war im entscheidenden Moment da. Zuerst folgte der Ausgleich und anschließend die letzten Punkte zum Satzerfolg.

„Es war schon eine richtig enge Kiste und auch nicht unser bestes Spiel – aber am Ende hat es gereicht, und das ist die Hauptsache. Die Mädels haben nicht aufgegeben und dieses Spiel als Team gewonnen. Das gönnen wir ihnen von Herzen und sind wahnsinnig stolz auf jeden Einzelnen.“ freut sich das Trainerteam Florian Gruner/Fabian Israel.

Die dritte, bedeutungslose Begegnung des Tages sicherte sich Görlitz mit einem 3:1 Erfolg.

Für die sympathischen Oberfränkinnen aus Staffelstein waren es damit die zweiten Hallen-Aufstiegsspiele hintereinander ohne den erhofften Erfolg. Das junge Team aus Görlitz feiert dagegen erstmals den Aufstieg ins deutsche Oberhaus. „Wir gratulieren dem Team von Trainerin Maren Ludwig herzlich zum Aufstieg und freuen uns schon auf die kommenden Begegnungen“.

Ein besonderer Dank geht an die mitgereisten Fans und den eingeschworenen Fanclub für die großartige Unterstützung vor Ort.

Nach dieser langen und intensiven Saison mit zahlreichen Höhen und Tiefen geht es nun in die wohlverdiente Saisonpause um mit dann wieder vollen Akkus in die anstehende Feldsaison zu starten.

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