0:5 Klatsche, TVS in der Krise

  19.11.2019    Faustball
Mit einer 0:5 Klatsche ließen sich die Bundesligamänner in Vaihingen/Enz abfertigen

Eine blamable Leistung haben die Bundesligamänner am Sonntag in Vaihingen/Enz abgeliefert. Gegen den engagiert spielende Gegner aus Vaihingen/Enz, der mit einer Top Einstellung und großer Taktiktreue agierte, war die TVS-Fünf eine Klasse schlechter.

Vaihingen/Enz verlegte sich von Beginn an mit der Angabe auf das taktische Anspielen von Stammheims Angreifer Max Gayer. Doch anstatt die meist drucklose Angabe sauber abzuwehren und postwendend eigene Angriffe einzuleiten, bekam Stammheim die Angabe defensiv zu unsauber in den Griff, verpasste es, in dauerhaft gute Angriffspositionen zu kommen, und zeigte sich auch im Angriff harmlos.
Bereits zu Mitte des Satzes kam Ueli Reißner für Alwin Oberkersch, um mit einem zweiten Angreifer mehr offensiven Druck zu entwickeln, doch sowohl die defensiven Schwächen als auch individuell verpasste Chancen im Angriff verhinderten Besserung - der TVV gewann den ersten Durchgang klar mit 7:11.

Weiterhin unkonzentriert beim ersten Ball und nachlässig im Angriff agierte Stammheim auch im zweiten Durchgang. Als auch noch das Zusammenspiel von Reißner und Max Gayer im Halbfeld wie auch im Zuspiel holperte, und Gayer zudem keinen offensiven Druck entwickeln konnte, wechselte Stammheim gegen Ende des Satzes erneut. Max Gayer verließ das Feld, Oberkersch kehrte zurück, und Ueli Reißner übernahm den Part des Hauptangreifers. an der 8:11 Niederlage änderte der Wechsel nichts mehr.

Kurzzeitig verbessert spielte Stammheim, als Reißner im dritten Durchgang einige Punkte gelangen, doch die eigene drucklose Angabe und die Probleme mit der sauberen Abwehr von Kilppers taktischen Anspielen oder dem Entwicklen von genügend Druck im Zweitangriff durch Christian Gayer verhinderten ein besseres Ergebnis.
Exemplarisch für den Spielverlauf endete der dritte Satz mit einem Vaihingen Angriff aus schlechter Position, den Kilpper einmal mehr im Bogen in Richtung Stammheimer Hauptangreifer spielte, und den dieser, anstatt den eigenen Angriff einzuleiten, über sich auf die Tribüne verlängerte. 7:11: Stammheim war zur Pause bei 0:3 Rückstand kräftig bedient.

Mit überraschender Aufstellung ohne die beiden Angreifer Ueli Reißner und Max Gayer, dafür mit Nico Riedel-Nobre in der Abwehr und Eric Rhein als Angreifer, kam Stammheim nach der Pause ins Spiel zurück. Defensiv nun stabiler und immerhin spielerisch etwas mehr auf Augenhöhe mit dem Heimteam, agierte der TVS nun stabiler, aber ohne nominellen Angreifer natürlich auch nicht druckvoller als zuvor. Eric Rhein, der im letzten Jahr nur noch in der Abwehr zum Einsatz gekommen war, spielte zwar keinen schlechten Part auf vorne Links, in Summe gelangen aber ihm wie auch Christian Gayer zu wenig Punkte. Auch in dieser Phase zeigten sich Jakob Kilpper und Jaro Jungclaussen druckvoller und gefährlicher und erhöhten durch ein weiteres 8:11 auf 0:4 Sätze.

Dass Stammheim an diesem Tag keine Optionen hatte, um auch nur annähernd sein Spielniveau zu erreichen, war in den ersten 4 Sätzen deutlich geworden, dementsprechend schnell kippte auch Satz Nummer 5 in Richtung Vaihinger Sieg. Eine schneller 0:5 Rückstand war die Vorentscheidung, bis zum 5:11 gelang Stammheim nur noch geringe Ergebniskosmetik.

"Das war heute der mit Abstand schlechteste Auftritt an den ich mich jemals erinnern kann", zeigte sich Spielertrainer Alwin Oberkersch nach der Partie entsetzt. "Alle Angriffsoptionen haben absolut harmlos gespielt, dazu kamen erschreckende individuelle spielerische Schwächen."

Stammheim steckt nach den ersten drei Partien nun deutlich in der Krise. Während man gegen Waibstadt im ersten Saisonspiel nur offensiv zu schwach agierte, aber ansonsten spielerisch überzeugte, war in den Partien in Unterhaugstett und Vaihingen/Enz ein deutlicher Abwärtstrend bis hin zu einem Klassenunterschied erkennbar.

In den kommenden beiden Wochen muss der TVS den Weg aus der Krise finden. Kommenden Samstag gastiert man beim TV Käfertal, gegen den man sich ohnehin keine reellen Chancen ausrechnen darf, danach folgt das wichtige Auswärtsspiel in Hohenklingen. Bis zu diesem muss Stammheim wieder zu seiner Leistungsfähigkeit finden, mit einer weiteren Niederlage wäre die Saison schon so gut wie gelaufen.

erstellt von Alwin Oberkersch

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